Dr. Johannes Resch geht in der FOCUS-Debatte den Gr\u00fcnden f\u00fcr Geburtenschwund und mangelnden Kinderwunsch in unserem Land nach.<\/i><\/span><\/font><\/p>\n

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Der krasse Geburtenr\u00fcckgang erfolgte in den alten Bundesl\u00e4ndern etwa zwischen 1965 und 1975. Seitdem blieben die Geburten auf dem niedrigen Niveau.<\/span><\/font><\/font><\/div>\n
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Das war etwa 10 Jahre nach der Rentenreform 1957. Durch diese Reform wurden hohe Altersrentenanspr\u00fcche an vorangegangene Erwerbst\u00e4tigkeit gekoppelt, obwohl die Renten von den Kindern der Rentnergeneration bezahlt werden m\u00fcssen. Damit hatten die Eltern gegen\u00fcber ihren eigenen Kindern pl\u00f6tzlich weniger Anspr\u00fcche als Leute ohne Kinder. Was \u00fcber Jahrtausende hinweg selbstverst\u00e4ndlich war, n\u00e4mlich der Anspruch der Eltern, im Alter von ihren Kindern versorgt zu werden, wurde auf den Kopf gestellt. Die Erziehungsleistung war zur Fronarbeit (unbezahlte Arbeit) f\u00fcr andere abgewertet worden. Das kam einer Enteignung der Eltern gleich.<\/span><\/font><\/font><\/div>\n
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Dieser Zusammenhang wurde weder von den meisten Eltern noch den Kinderlosen wirklich erkannt und von den verantwortlichen Politikern aus wahltaktischen Motiven systematisch verdr\u00e4ngt. Die durch dieses Recht erzwungene schleichende relative Verarmung der Familien wurde aber immer deutlicher empfunden, ohne die Hintergr\u00fcnde zu durchschauen. Die Schuld f\u00fcr ihre Verarmung wurde zunehmend sogar den Eltern selbst zugeschoben (zu faul, zu dumm, zu s\u00fcffig usw.). Damit folgte der wirtschaftlichen Enteignung die psychologische Abwertung.<\/span><\/font><\/font><\/div>\n
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Sicher hat auch die Pille zum Geburtenr\u00fcckgang beigetragen. Sie kann aber nicht der eigentliche Grund sein. Der Vergleich von Meinungsumfragen im zeitlichen Ablauf zeigt eindeutig, dass nicht nur die Kinderzahl, sondern auch der Kinderwunsch massiv zur\u00fcckgegangen ist. Das kann jedoch nicht Folge der Pille sein, da diese nur unerw\u00fcnschte Kinder vermeiden kann. Die Pille hat es aber m\u00f6glich gemacht, dass der verringerte Kinderwunsch auch auf breiter Ebene durchgesetzt werden konnte. <\/span><\/font><\/font><\/div>\n
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Der entscheidende Grund f\u00fcr den Geburtenr\u00fcckgang ist damit nicht die Vermeidung unerw\u00fcnschter Kinder durch die Pille, sondern der R\u00fcckgang des Kinderwunsches. Als Ursache daf\u00fcr wird oft angef\u00fchrt, dass Kinder die M\u00f6glichkeit zur „Selbstverwirklichung“ einschr\u00e4nken. Es wird aber \u00fcbersehen, dass das erst Folge einer extrem elternfeindlichen Sozialgesetzgebung ist. Wer zum Frondienst f\u00fcr andere verurteilt wird, hat immer weniger Entfaltungsm\u00f6glichkeiten als der, f\u00fcr den dieser Frondienst erbracht wird. Unser Rentenrecht hat einen neuen Tatbestand der Ausbeutung geschaffen, die Ausbeutung der Eltern. In geringerem Umfang gilt das auch f\u00fcr das Krankenkassenrecht, da die durchschnittlichen Krankheitskosten eines Rentners etwa 5-mal so hoch sind wie die eines Kindes.<\/span><\/font><\/font><\/div>\n
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Dr. Johannes Resch, Winden<\/span><\/font><\/font><\/div>\n

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