Sehr geehrter Herr Sommer,<\/span><\/div>\n

in mehreren Talk-Sendungen konnte ich Sie als einen Mann erleben, der sich f\u00fcr die vernachl\u00e4ssigte Bev\u00f6lkerungsschicht einsetzt. Zu dieser Schicht m\u00fcssen wir 2011 leider auch Familien z\u00e4hlen, die unter gro\u00dfen finanziellen Opfern mehrere Kinder gro\u00df ziehen. Sie wissen selbst, dass Familien trotz ihrer Erziehungsleistung gleich hohe Sozialabgaben zu leisten haben wie Kinderlose, egal wie viele M\u00e4uler von einem Lohn zu stopfen sind. Sie wissen auch, dass sich solche Familien immer mehr der Armutsgrenze n\u00e4hern.<\/span><\/div>\n

Paradoxerweise \u00fcbernehmen Sie\u00a0 als Gewerkschaftsf\u00fchrer jedoch 1:1 die Ansicht der Arbeitgeber ( hier Pr\u00e4sident Hundt ) und behaupten, das Betreuungsgeld (von l\u00e4cherlichen 125 Euro) f\u00fcr Hausm\u00fctter ( dieses Wort traut man sich heute ja kaum mehr\u00a0 zu verwenden) sei \u201eein Signal in die falsche Richtung.\u201c\u00a0<\/span><\/div>\n

Ich frage Sie: Was ist denn das richtige Signal? Offenbar ein Familienleben ohne elterliche Pr\u00e4senz, ohne elterliches Vorbild, ohne Nestw\u00e4rme, ohne Stabilit\u00e4t. Ist das abendliche Zusammentreffen von ersch\u00f6pften Eltern und m\u00fcden\u00a0 Kindern das, was Sie sich unter der \u201erichtigen Richtung\u201c vorstellen? Wo bleiben Gespr\u00e4ch, gegenseitige Anteilnahme, der Familientisch, die Zugeh\u00f6rigkeit?\u00a0<\/span><\/div>\n

Und was ist das falsche Signal? In Ihren Augen doch wohl Eltern, die ihren Kindern die n\u00f6tige Pr\u00e4senz bieten, die ihren Kindern den t\u00e4glichen Trennungsstress ersparen wollen, die einer liebevoll zubereiteten Mahlzeit und dem gemeinsamen Essen den Vorzug vor der Kantinenabspeisung geben, die zuh\u00f6ren, tr\u00f6sten und raten zur rechten Zeit, nicht erst Stunden sp\u00e4ter.<\/span><\/div>\n

Werter Herr Sommer, ich wei\u00df, ich wei\u00df, f\u00fcr Sie sind Vollbesch\u00e4ftigung, Prosperit\u00e4t, Wirtschaftswachstum die\u00a0 Maxime Ihres Handelns. Trotzdem m\u00f6chte ich Sie darauf hinweisen, dass die heutigen Kinder die Arbeitnehmer von morgen sind. Sollten Sie sich vielleicht doch einmal bei den Humanwissenschaften dar\u00fcber informieren, welch verheerende Wirkung zu fr\u00fche Fremdbetreuung auf Kinder hat, dann w\u00fcrden Sie vielleicht M\u00fctter heute ermuntern, sich wenigstens die ersten drei Jahre voll und ganz ihren Kindern zu widmen. Vielleicht w\u00fcrden Sie sogar das Betreuungsgeld auf H\u00f6he der staatlichen Krippensubventionierung (ca. 1000 Euro) hieven wollen. Denn es kommt tats\u00e4chlich auf die Basiskompetenz an, die sich Kinder im Elternhaus durch eine individuelle und\u00a0 personale Betreuung erwerben: Interesse, Kreativit\u00e4t, Ausdauer, Begeisterung, Eifer und Disziplin. Kollektive Betreuung kann niemals den emotionalen N\u00e4hrboden einer Eltern-Kind-Bindung schaffen.\u00a0<\/span><\/div>\n

Jedes Tierkind im Zoo hat das Recht auf seine Mutter bis zur nat\u00fcrlichen Abl\u00f6sung. Warum nicht jedes Menschenkind? Warum verweigern Politik und Arbeitsmarkt unseren Kindern ihren Anspruch auf m\u00fctterliche Geborgenheit bis zur nat\u00fcrlichen Abl\u00f6sung, obwohl Artikel 6 unseres Grundgesetzes dieses Recht ausdr\u00fccklich feststellt? Setzen wir unsere Priorit\u00e4ten auf materiellen Gewinn oder auf das Kindeswohl, auf wirtschaftliches oder auf humanes Wachstum, auf Versorgung unserer Kinder oder auf deren Entsorgung?\u00a0<\/span><\/div>\n

Lassen Sie mich schlie\u00dfen mit einer Menschenweisheit: \u201eWo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.\u201c<\/span><\/div>\n

Damit gr\u00fc\u00dfe ich Sie sehr freundlich im Auftrag der\u00a0<\/span><\/div>\n

ELTERNINITIATIVE F\u00dcR FAMILIENGERECHTIGKEIT IM LANDKREIS RAVENSBURG\u00a0<\/span><\/div>\n

B\u00e4rbel Fischer<\/span><\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"