In einer Serie \u00fcber mehrere Tage ver\u00f6ffentlichen wir einen Beitrag des renommierten Arztes und Experten der Sozialpolitik \u00a0Dr. Johannes Resch, \u00a0( Quelle: <\/em>\u00d6kologie<\/em><\/strong>Politik Nr. 153 – Februar 2012) zum Thema „Pervertierter Generationenvertrag“ und „Scheinauswege der Politik“, wie „Nachhaltigkeitsfaktor“, „Krippenoffensive“, „Elterngeldgesetz“. Die Serie erscheint demn\u00e4chst \u00a0in G\u00e4nze hier unter der Rubrik STUDIEN.<\/em><\/span><\/em><\/span><\/p>\n

Generationenvertrag verachtet Erziehungsarbeit<\/em><\/strong><\/span><\/em><\/span><\/p>\n

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Adenauers Rentenreform verkehrte den Begriff \u201eGenerationenvertrag\u201c ins Gegenteil seiner urspr\u00fcnglichen Bedeutung. Sie verschaffte Kein-Kind- und Ein-Kind-Paaren gro\u00dfe Vorteile gegen\u00fcber Mehr-Kind-Familien. Diese Ungerechtigkeit wurde bis heute nicht korrigiert. Im Gegenteil: Das 2007 eingef\u00fchrte Elterngeldgesetz wertete die Erziehungsleistung von Eltern nochmals deutlich ab.<\/strong><\/span><\/p>\n
Der Begriff \u201eGenerationenvertrag\u201c geht auf den Sozialrechtler Wilfrid Schreiber zur\u00fcck. Seine Vision war es, den seit Menschen Gedenken bestehenden famili\u00e4ren Vertrag der gegenseitigen Unterhaltsverpflichtung zwischen Eltern und Kindern auf eine gesellschaftliche Ebene zu heben.<\/strong><\/span><\/div>\n
Derfamili\u00e4re Generationenvertrag:<\/span> <\/em>Eltern versorgen ihre Kinder und erwerben damit das Recht im Alter wieder von ihnen versorgt zu werden.\u00a0<\/strong><\/span><\/div>\n
Gesellschaftlicher Generationenvertrag<\/span> <\/em>(sog. \u201eSchreiber-Plan\u201c): Alle arbeitsf\u00e4higen Erwachsenen sorgen f\u00fcr den Unterhalt der Kinder und erwerben damit ein Anrecht, in ihrem Alter von den erwachsen gewordenen Kindern eine Rente zu erhalten.\u00a0<\/strong><\/span><\/div>\n
Die Zielvorstellung Schreibers war es, die individuellen wirtschaftlichen Risiken des Kindes- und Rentenalters, wie z. B. bei vorzeitigem Tod oder Krankheit von Eltern oder Kindern durch ein solidarisches System abzufangen. Au\u00dferdem sollten Kinderlose, die bisher ihr Alter mit vergleichbar hohen Risiken durch Ansparen von Kapital sichern mussten, in die gesellschaftliche Solidarit\u00e4t der Generationen einbezogen werden.<\/span><\/div>\n
Nach den Vorstellungen Schreibers sollte seine Vision die Blaupause f\u00fcr ein Sozialsystem mit dynamischer Kindheits- und Jugendrente einerseits und dynamischer Altersrente andererseits sein. \u00a0<\/span><\/div>\n
Adenauers Rentenreform negiert Schreibers Idee<\/strong><\/span><\/div>\n
Bei der Rentenreform 1957 wurde von der damaligen Adenauer-Regierung ein System geschaffen, das ziemlich genau das Gegenteil von dem war, was Schreiber vorgeschlagen hatte: Die Arbeitsf\u00e4higen wurden lediglich gesetzlich verpflichtet, den Unterhalt der Alten durch eine Rente zu sichern, w\u00e4hrend eine entsprechende Gegenleistung f\u00fcr Kinder unterblieb. Die Kinderkosten blieben also nahezu allein bei den Eltern.<\/span><\/div>\n
Mehr noch: Die Rentenanspr\u00fcche wurden sogar fast ausschlie\u00dflich an Erwerbsarbeit gebunden, obwohl die Renten der Erwerbst\u00e4tigen allein durch deren Kinder bezahlt werden m\u00fcssen. So ergab sich die geradezu absurde bis heute bestehende Situation, dass z. B. kinderreiche Eltern, die am meisten f\u00fcr die Kinder getan haben, gegen\u00fcber den gleichen Kindern die geringsten Anspr\u00fcche haben. Wer dagegen, keine Kinderkosten getragen hat, dem werden die gr\u00f6\u00dften Anspr\u00fcche gegen\u00fcber der Kindergeneration zugestanden.\u00a0<\/span><\/div>\n
Der Gegensatz zwischen \u201eSchreiber-Plan\u201c und Rentenreform 1957 wird in den unterschiedlichen Definitionen deutlich:\u00a0<\/span><\/div>\n
Der Generationenvertrag nach Wilfried Schreiber:<\/strong><\/span><\/div>\n
\u201eAus der Gesamtheit der Arbeitseinkommen wird sowohl dem Kinde und Jugendlichen (vor Erreichung des 20. Lebensjahrs) wie dem Alten (nach Vollendung des 65. Lebensjahrs) ein ma\u00dfgerechter Anteil zugesichert.\u201c (S. 24)<\/em><\/span><\/div>\n
\u201eIn der vorindustriellen Gesellschaft lie\u00df sich ein solcher \u201aSolidarvertrag\u2018 ohne M\u00fche im kleinsten Sozialgebilde , in der Familie. verwirklichen. Die Eltern zogen die Kinder gro\u00df und erwarben dadurch den selbstverst\u00e4ndlichen Anspruch, in ihrem Alter von den Kindern unterhalten zu werden.<\/em>\u201c (S. 33, Nachdruck des Schreiber-Plans durch den Bund Katholischer Unternehmer, 2004)<\/span><\/div>\n
Die verf\u00e4lschende Definition der Bundesregierung: <\/strong>\u00a0<\/span><\/div>\n
„Mit Generationenvertrag wird der unausgesprochene `Vertrag` zwischen der beitragszahlenden und der rentenbeziehenden\u00a0<\/em><\/span><\/div>\n
Generation bezeichnet. Die monatlich von Arbeitnehmern und Arbeitgebern vorgenommenen Einzahlungen in die staatliche Rentenkasse sollen zur Finanzierung der laufenden Rentenzahlungen dienen. Die arbeitende und somit zahlende Generation erwartet ihrerseits, dass auch ihre Rente durch die Beitragszahlungen der nachfolgenden Generation gedeckt ist. Tats\u00e4chlich ist der Generationenvertrag als Grundlage des deutschen Rentensystems eine staatlich organisierte Unterhaltspflicht gegen\u00fcber den \u00e4lteren der Gesellschaft.\u201c\u00a0<\/em>( www.bundesfinanzministerium.de<\/span><\/a> ) – Internetseite des Bundesfinanzministeriums.<\/span><\/div>\n
Fortsetzung folgt.<\/em><\/strong><\/span><\/div>\n
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In einer Serie \u00fcber mehrere Tage ver\u00f6ffentlichen wir einen Beitrag des renommierten Arztes und Experten der Sozialpolitik \u00a0Dr. Johannes Resch, \u00a0( Quelle: \u00d6kologiePolitik Nr. 153 – Februar 2012) zum Thema „Pervertierter Generationenvertrag“ und „Scheinauswege der Politik“, wie „Nachhaltigkeitsfaktor“, „Krippenoffensive“, „Elterngeldgesetz“. … Weiterlesen →<\/span><\/a><\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_jetpack_newsletter_access":"","_jetpack_dont_email_post_to_subs":false,"_jetpack_newsletter_tier_id":0,"_jetpack_memberships_contains_paywalled_content":false,"footnotes":"","_jetpack_memberships_contains_paid_content":false},"categories":[57],"tags":[97,6,66],"jetpack_sharing_enabled":true,"jetpack_featured_media_url":"","jetpack_shortlink":"https:\/\/wp.me\/p2clnu-6M","_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/420"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=420"}],"version-history":[{"count":4,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/420\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":1200,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/420\/revisions\/1200"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=420"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=420"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=420"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}